Abschied von Koh Payam – Auf nach Kambodscha

29 10 2010

Wir haben insgesamt sechs Tage auf der wunderschönen kleinen und idyllischen Insel Koh Payam verbracht. Haben die Seele baumeln und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Unser Sonnenakku ist nun endlich (nach dem vielen Regen) wieder aufgeladen.

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Sehr empfehlenswert  –  wohl noch ein Geheimtip, da es in Thailand kaum noch vergleichbare Orte wie dieser zu geben scheint. Wer Ruhe, Ursprünglichkeit und wirklich nette Menschen sucht , ist hier genau richtig. Zudem gibt es Unterkünfte hauptsächlich in der unteren bis mittleren Preisgruppe und der üblich Inselzuschlag (für Essen und Getränke…) nicht so gravierend auffällt wie an manch anderen Orten.

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Am 26.10.10 ging es dann per Fähre und per Bus wieder zurück nach Bangkok. ENDLICH wieder eine heiße DUSCHE, traumhaft. Solche Dinge weiß man dann wieder richtig zu schätzen. Haare waschen mit kaltem Wasser ist (für mich zumindest) wirklich unangenehm. Daher war ich mit dem Wasser recht großzügig 😉

 

Flagge Kambodschas

Am nächsten Tag ging es mit dem Flugzeug weiter nach Phnom Penh – Kambodschas Hauptstadt. Die Billig-Airline Air Asia erwies sich dann doch als recht teuer, nachdem wir umgerechnet 45€ für Übergepäck bezahlen mußten. Sehr ärgerlich.

Der Flug dauerte 1h, welche wir aber wirklich gebraucht ha

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ben, um die ganzen Formulare auszufüllen. (Ein- und Ausreisekarte, Visaantrag und Zollerklärung) Nachdem wir mit der Zettelwirtschaft fertig waren, mußten wir erst einmal unsere Passbilder zurechtreißen (Scheren und Messer hätte wohl auch kein anderer mitgehabt :-)) ), weil wieder keiner vorher mitgedacht hat, daß man dies auch vorher hätte tun können. 😉

Die Visabearbeitung funktionierte im Akkord. Ein großer langer Thresen, hinter dem 13 Angestellte – einer neben dem anderen saßen.  Jeder mußte seinen Visaantrag beim ersten Uniformierten abgeben und anschließend zum letzten gehen, um die Gebühr von 20$ zu begleichen. Währenddessen wanderte jeder Pass von einem Mitarbeiter zum nächsten. Prüfung, Stempel, Umblättern, Visaeinkleben ….

Damit sich niemand vordrängeln konnte, wurde jeder einzeln mit Vornamen aufgerufen, dessen Pass fertig war. Lustig anzusehen und sehr effektiv – somit entstanden keine weiteren Schlangen … und das Gepäck drehte auch schon mehrere Runden. Birgits Koffer wurde in der Kurve abgeworfen und lag schon griffbereit da.

Der Flughafen der Hauptstadt ähnelt stark einem kleinen Inselflugplatz. 1,3 Millionen Passagiere werden hier im Jahr durchgeschleust (Nürnberg 4 Millionen).

Mit dem TukTuk sind wir dann für 7$ in die Innenstadt nahe des Mekongs gefahren.

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Phnom Penh ist eine recht überschauliche und ruhige Stadt mit knapp über 2 Millionen Einwohnern. Das Stadtbild ist stark durch die Kolonialzeit der Franzosen geprägt und dies hat seinen besonderen Charme.

Heute haben wir einen Ausflug zu den Killing Fields und zum Tuol-Sleng-Genozid-Museum gemacht.

Die Killing Fields sind eine Reihe von ca. dreihundert Stätten in Kambodscha, an denen über 200.000 Menschen umgebracht wurden. Die Gesamtzahl der Opfer der Roten Khmer dürfte sich im Bereich von ein bis zwei Millionen Menschen bewegen. Die bekannteste Stätte befindet sich in Choeung Ek, in der Nähe von Phnom Penh, auf der bis zu 17.000 Menschen umgebracht wurden.

Die Killing Fields gelten als ein Synonym für den Massenmord der Roten Khmer an der eigenen Bevölkerung in der Zeit von 1975 bis 1979.

Um Munition zu sparen, wurden die Todgeweihten in diesem Exekutionszentrum nicht erschossen, sondern mit Eisenstangen, Äxten oder ähnlichem erschlagen. Kinder wurden gegen Bäume geschlagen, bis sie tot waren. Die Toten wurden in Massengräbern verscharrt, die auch heute noch deutlich sichtbar auf dem Gelände vorhanden sind.

Da teilweise mehr Leute pro Tag ankamen, als getötet werden konnten, wurden die Leute temporär in einem „Warteraum“ eingesperrt. Damit die auf ihren Tod wartenden Leute die Schreie der Sterbenden nicht hören konnten, wurde die Anlage mit Musik beschallt.

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Phnom Penh – Tuol Sleng (Museum des Völkermords)

Das Tuol-Sleng-Museum oder „Museum des Völkermords“ dient der Erinnerung an die Verbrechen im ehemaligen „Sicherheitsgefängnis 21“ (S-21) der Roten Khmer in Phnom Penh, Kambodscha.
Eine ehemalige Schule als Folterzentrum
Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Schulgebäude der Stadt, das Gymnasium „Tuol Svay Prey“ in der 103. Straße, das von den Roten Khmer nach der Eroberung Phnom Penhs der systematischen Folterung der Insassen diente. Dazu wurde das Gebäude mit elektrischem Stacheldraht eingefasst und die Klassenräume in Gefängniszellen und Folterkammern umgewandelt. Stacheldraht-Geflecht vor den Außengängen der einzelnen Gebäudeteile sollte verzweifelte Gefangene daran hindern, Selbstmord zu begehen. Zwischen 1975 und 1979 waren zwischen 14.000 und 20.000 Menschen aus allen Teilen von Kambodscha dort inhaftiert, unter anderen auch Mitglieder der Roten Khmer, die als Verräter galten. Ungefähr 1.720 Personen arbeiteten für das Folterzentrum.
Foltermethoden und Geschichte
Nach ihrer Ankunft im S-21 wurden die Gefangenen vom Wachpersonal fotografiert und gezwungen, alle Informationen über sich preiszugeben. Anschließend mussten sie sich ausziehen und all ihr Hab und Gut wurde beschlagnahmt. Dann wurden sie zu ihren Zellen gebracht. Diejenigen, die in kleinen Zellen untergebracht waren, wurden an die Wand gekettet. In den großen Räumen wurden viele Gefangene in Reihe zusammen an Eisenstangen gekettet. Jeder Gefangene musste sich strengen Vorschriften unterwerfen, Zuwiderhandlungen wurden mit der Prügelstrafe oder Elektroschocks geahndet, wobei die Opfer noch nicht einmal schreien durften. Jede Handlung bedurfte der Erlaubnis des Wachpersonals. Die schlechten hygienischen Zustände führten zu Läusebefall und schwerwiegenden Krankheiten
Die Folterer im Tuol Sleng brachten die Inhaftierten dazu, alles zu gestehen und zu bekennen, was ihnen vorgeworfen wurde. Als Foltermethoden kamen dabei unter anderem Elektroschocks, das Untertauchen in Wasserbottichen oder das Aufhängen an einem Galgen bis zum Eintreten der Bewusstlosigkeit, wobei die Hände hinter dem Rücken mit einem Seil zusammengebunden wurden und das Opfer daran aufgehängt wurde, zum Einsatz. Obwohl viele Menschen daran starben, war es verpönt, sie absichtlich zu töten, weil die Roten Khmer die Geständnisse haben wollten. Wer die Folter überlebte, wurde auf den Killing Fields des Ortes Choeung Ek vor den Toren der Stadt mit Schaufeln erschlagen, um Munition zu sparen.
Nur sieben (andere Quellen sprechen auch von acht) von insgesamt mindestens 14.000 Gefangenen überlebten: namentlich bekannt und noch am leben sind fünf Personen, darunter die Künstler Vann Nath und Chum Mey, der Mechaniker Bou Meng sowie der Bauer und ehemalige Khmer-Rouge-Angehörige Nhem Sal. Die meisten Überlebenden waren Maler oder Bildhauer, die Portraits oder Zementbüsten Pol Pots, des „Bruders Nr. 1“, anfertigen sollten. Nach dem Tod von Ta Mok, dem Nachfolger Pol Pots, ist der ehemalige Leiter des Folterzentrums, Kang Kek Leu, bekannt unter dem Pseudonym Dëuch, derzeit – vor dem geplanten Beginn des so genannten Khmer-Rouge-Tribunals der UNO – der einzige aus der Führungselite der Roten Khmer, der in einem Gefängnis einsitzt. Angeblich ist er allerdings auch der einzige hochrangige ehemalige Parteigänger, der seine Taten öffentlich bereut.
Tuol Sleng als Museum
Eingerichtet wurde das Museum nach dem Einmarsch der Vietnamesen im Jahre 1979. Dëuch selbst konnte fliehen, nachdem er die Liquidierung aller Insassen angeordnet hatte. Genügend Zeit, die umfassende Dokumentation der dort begangenen Greueltaten vernichten zu lassen, hatte er allerdings nicht mehr. Die Vietnamesen verließen das Land 1989, Dëuch wandte sich dem Christentum zu und arbeitete ab 1997 unerkannt für das American Refugee Committee (ARC) unter dem Decknamen Hang Pin, bis er im Jahre 1999 verhaftet wurde.
Das Cambodia Genocide Program der Yale University bezieht seine Unterlagen zu einem großen Teil aus den dort vorgefundenen Photos, Namenslisten, Verhörprotokollen und Anordnungen der Partei.
Gemälde eines der wenigen Überlebenden, des Malers Vann Nath, sind dort ebenso zu sehen wie Stellwände mit Tausenden von Fotos der Opfer, die vom Personal des Gefängnisses angefertigt wurden. Das Bild einer aus Totenschädeln zusammengesetzten Landkarte von Kambodscha war bis 2002 noch zu sehen. Die Schädel sind mittlerweile teils beigesetzt worden bzw. werden immer noch in einer Vitrine ausgestellt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tuol-Sleng-Museum

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Nach einer kleinen Stadtrundfahrt, einem gemütlichen Abendessen, einem Spaziergang am Fluß und dem Verfassen des neuen Eintrags geht der Tag auch schon wieder zu Ende.



Koh Payam (nahe der Burmesischen Grenze)

23 10 2010

 

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Am 20.10.10 haben wir uns früh kurz nach sechs Uhr auf dem Weg gemacht zur Bushaltestelle. Außer ein paar Spatzen war zu dieser Stunde noch keiner weit und breit zu sehen.

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Abfahrtszeit sollte um 6:40 Uhr sein, wie vermutet kam der Bus ein wenig später als geplant. Ein wenig später stellte sich dann doch als eine Stunde heraus. Die Fahrt nach Ranong, von wo aus die Fähre startet, beträgt 200km, welche wir in gut 4h zurücklegten. Die Überfahrt auf die Insel Koh Payam war für unsere Verhältnisse definitiv zu KALT, der Wind war eisig und wir haben mächtig gefroren. (bei ca. 25°)

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Aber zu unserer Freude wurden wir für unsere Plagen mehr als entschädigt. Wir haben Delfine gesehen. Leider nur ganz ganz kurz, eigentlich gar nicht richtig, weil alles viel zu schnell ging, aber wir haben welche gesehen.

Am Pier angagierten wir dann zwei Roller-Taxis, die uns mit unserem GROßEN Gepäck befördern mußten. Was für die Fahrer wirklich eine Herausforderung war, da die Wege einer Crossstrecke glichen. Schlammfurchen und zentimetertiefe Pfützen auf sandiger Piste – keiner hätte dies fotografieren wollen, da jeder sich am Roller festgekrallt hatte. Aber wenn ihr euch die Dorfhauptstraße (max. 1m breit) anseht, könnt ihr vielleicht erahnen, wie die Nebenstraßen aussehen können.

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Uns ist wirklich himmelangst geworden. Aber sie haben ihren Job wirklich gut gemacht, obwohl deren Arme (verhindert durch Gepäck) kaum bis zum Lenker gereicht haben.

Hungrig und durstig mußten wir schließlich ins Bett gehen, weil wir am Ende der Welt, völlig abgeschieden von der Zivilisation, nichts zu Essen, zu Trinken und zum Rauchen bekommen haben. 🙁  Das war ganz schön hart sagen wir euch.

Am nächsten Tag haben wir uns dann woanders hinbringen lassen. Mit der Bungalow-Anlage sind wir ganz zufrieden, sehr nettes Personal und man muß keinen Hunger mehr leiden.

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  Unser kleines Hexenhäuschen, in dem wir derzeit wohnen ist ganz nett. Das Badezimmer liegt im Freien, dort kann man sich eine kühle Dusche abholen, denn warmes Wasser gibt es hier nicht.

  

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Die Stromversorgung auf dieser Insel ist auch sehr begrenzt. Zu Beginn wurde uns vom Personal gesagt, daß der Generator von 18Uhr bis 6Uhr läuft, aber wir wurden eines Besseren belehrt. Zwischen zehn und halb elf ist Schluß mit lustig und die Lichter gehen aus. Steckdosen gibt es auch nur im “Open-Air-Restaurant”, dort versammelt sich dann alles ab sechs Uhr, um seine Elektrogeräte aufzuladen.

Trotz des begrenzten Luxus gefällt es uns hier sehr gut. Endlich haben wir schönes Wetter und keinen oder nur sehr wenig Regen.

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Westküste (wo wir jetzt sind)                          Ostküste (wo wir zuerst waren)

 

Nicht daß ihr denkt, wir liegen den ganzen Tag auf der faulen Haut, nein nein. Wir waren schon Fahrradfahren – und damit ihr uns das auch glaubt, hab ich Beweisfotos gemacht  🙂

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…und das unter widrigen Umständen  –  Im strömenden REGEN!!!! Außerdem waren wir auch im Kanu unterwegs und sind damit auf den Wellen geritten. Gigantisches Gefühl – war wirklich toll! Davon gibt es Videos, welche hier leider nicht funktionieren. Aber die bekommt ihr auch noch zu Gesicht.

Am 27.10. geht es weiter nach Bangkok, da am nächsten Tag unser Flug nach Phnom Penh (Kambodscha) weitergeht.

Das war es erst einmal von uns.

Bleibt alle schön gesund und packt euch warm ein, wir haben gehört, daß es ganz schön kalt bei euch sein soll. 😉

Es grüßen euch ganz lieb

Birgit und Annika



Khao Lak

15 10 2010

 

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Da es nun schon seit fünf (oder sind es auch schon sechs? Man verliert langsam jegliches Zeitgefühl) mehr oder weniger durchregnet, können wir euch nicht wirklich viel berichten. Wir sitzen eigentlich fast den ganzen Tag auf der Terrasse und schmökern oder verbringen die Zeit ähnlich geartet.

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Wir sind gestern umgezogen zu Peter. Peter ist ein netter Deutscher, der schon seit vielen Jahren hier lebt. Er ist mit Puy verheiratet und sie haben zwei wundervolle Kinder – Paula (4 Jahre) und Peter Paul (knapp 3), welche dreisprachig aufwachsen – Deutsch, Thai und Englisch.

Peter habe ich und Jenny bei unserem ersten Thailandurlaub kennengelernt, damals war er hier Reiseleiter. Er hat den Tsunami überlebt und danach hat er mit seiner Frau hier eine wunderschöne Bungalowanlage namens ” Sunflower “ aufgebaut.

 

Vor ein paar Tagen ….

Nachdem wir die Geräusche von fernen überhaupt nicht deuten konnten und gerätselt haben, ob das Sprengungen oder Gewitter oder vielleicht auch ein Feuerwerk bei Tage sein könnte, haben wir uns mit dem Schirm bewaffnet, um der Sache auf den Grund zu gehen. Als erstes begegneten wir dem Mann hier auf dem Foto und wir dachten, AUA müßten wir ihm vielleicht helfen???

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Als wir darauf das rhythmische Trommeln vernahmen, war auch uns klar, daß es sich hier um irgendwelche religiösen Riten handeln mußte.

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und so sah es aus, als sie nach zwanzig Minuten fertig waren:

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Unwissend wie wir waren, haben wir mal Google bemüht und folgenden Artikel in der Bild gefunden:

 

Zurzeit vom 8.10.-16.10. wird hier in Thailand das Vegetarien Festival gefeiert.

Schmerzhafte spirituelle Rituale in Thailand

vom 08. – 16. Oktober 2010

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Jährliches Vegetarier-Festival auf der Insel Phuket (Thailand): Ein Teilnehmer durchbohrt seine Wangen mit Drahtseil

Den Tieren wollen sie nichts zu Leide tun, aber ihren eigenen Körpern fügen sie schlimmste Schmerzen zu:

Beim jährlichen Vegetarier-Festival auf der Insel Phuket in Thailand durchbohren die Teilnehmer ihre Wangen mit Stichwaffen, laufen barfuß über glühende Kohlen oder steigen auf Leitern, deren Sprossen messerscharfe Klingen sind.

Zum Auftakt des Festivals chinesischen Ursprungs zeigten die Gläubigen am Dienstag ihre spirituellen Reinigungsrituale auf einer Straßenparade. Die Torturen sollen das Böse vertreiben und den Teilnehmern Glück bringen. Das Festival findet immer im neunten Mondmonat des chinesischen Kalenders statt. Während der zehn Festtage ist nur vegetarisches Essen erlaubt.

Quelle: http://www.bild.de/BILD/news/2009/10/20/thailand-festival-mit/ritual-vegetarier-durchbohren-wangen-mit-messern.html

 

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Reise in den Süden

10 10 2010

Erst einmal vielen Dank für eure vielen netten Kommentare und gute Wünsche, die ihr uns mit auf den Weg gegeben habt.

Es geht uns gut, bis ein paar leichte Magen-Darm-Unstimmigkeiten, die bestimmt die nächsten eins zwei Tage wieder verschwunden sein dürften. Aber unsere Reiseapotheke ist auf alles eingestellt, daher kann uns so schnell nichts umhauen.

Wie schon beim letzten Eintrag vermuten ließ, führte uns unser Weg zurück nach Bangkok. Es gab keine Möglichkeit mehr an diesem Tag (7.10.10) weiter zu kommen, daher blieben wir eine weitere Nacht in der Hauptstadt. Am darauffolgenden Tag sollten wir um 18:00 Uhr mit dem Bus Richtung Khao Lak aufbrechen. Zwölf Uhr mußten wir unser Zimmer verlassen haben und hatten noch jede Menge Zeit, diese haben wir dann mit Essen und ner Massage auch recht fix rum gebracht. Da die Uhren in Thailand jedoch anders ticken als bei uns, verwunderte uns nicht, daß der Bus sich erst um 19:45 Uhr in Bewegung setzte. Die Fahrt sollte ca. 13h andauern. Sollte kein Problem sein, früh um sieben bekommt man eh nirgends ein Zimmer. Bis Surat Thani im großen Reisebus und dann weiter im Minibus. …

Die Zeit ging recht schnell vorbei und wir waren bereits um 5:30 Uhr in Surat Thani. Dort wurden wir nach Ankunftszielen sortiert und markiert. (jeder hat auf sein T-Shirt ein beschriftetes Etikett geklebt bekommen) … und dann hieß es warten. Die ersten zwei wollten nach Singapur und wurden recht schnell abgeholt. Somit stieg die Zuversicht, daß es in diesem Tempo weitergeht. WARTEN, WARTEN und nochmal WARTEN! Die nächsten, die abgeholt wurden waren tatsächlich wir und die Uhr schlug fast 8Uhr. Dann ging es in einem TUKTUK- artigen Gefährt, in den 8 Personen ohne Gepäck reinpassen weiter (wir waren zu sechst, somit war es auzuhalten, jedoch drei Stunden???).

Fünf Minuten später hielten wir auch schon wieder und der Fahrer wollte 80 Baht (2€) für seine Dienste haben. Nee, nicht mit uns. Dann wollte er uns wenigstens zu einem Trinkgeld erweichen, Birgit gab ihn sein Trinkgeld – einen feuchten Händedruck und ein nettes Dankeschön!  :-))

Nun standen wir auf dem Busbahnhof und sollten in einen öffentlichen Bus umsteigen, na toll, wahrscheinlich müssen wir doch noch mal in die Tasche greifen. Aber unverhoffter Weise klappte dies reibungslos – unser Etikett auf der Brust genügte.

Aus geplanten drei Stunden (176km) wurden somit sechs Stunden. Wir haben überall gehalten, wo ein Einheimischer ein- oder aussteigen wollte – und wenn es alle hundert Meter war – egal. Mitten in der Pampa, wo man wirklich keinen Menschen mehr vermutet hätte. So was wäre in Deutschland schier unmöglich. Selbst wenn man im Grunde hier damit rechnet, ist so eine Fahrt doch sehr nervenzerrend. Wir waren somit gute 20h unterwegs und hatten noch immer kein Zimmer.

Wir suchten uns dann eine nett aussehende Bungalow-Anlage mit Pool, gut einen Kilometer vom Strand entfernt auf einem Hügel gelegen. Falls wieder etwas passieren sollte (Tsunami), sind wir hier, denken wir, relativ sicher. Einen Roller haben wir uns auch ausgeliehen, damit wir nicht soviel laufen müssen 🙂 und im ziemlich ruhigen, weit auseinander gelegenen Örtchen etwas flexibel sind.

Das Wetter ist ziemlich durchwachsen, böse dunkle Wolken ziehen den ganzen Tag über uns hinweg. Daher haben wir heute einen ruhigen Tag am Pool mit Buch verbracht. Obwohl wir hier noch keine Sonne gesehen haben, hat der eine Tag bereits gelangt um unsere Schultern einen leichten Rotstich zu verleihen.

Hier werden wir erst einmal ein paar Tage bleiben. Ein wenig zur Ruhe kommen und relaxen.

Wir gucken gerade Bud Spencer und Terence Hill auf Thai – sehr lustig!!! Die Sprache steht in so einem krassen Kontrast zum Bild – unglaublich.

Das war es erst einmal für heute – es grüßen euch ganz lieb aus der Ferne

Birgit & Annika



Abflug Frankfurt/ Ankunft Bangkok/ Pattaya

6 10 2010

Sonntag Nachmittag haben wir von Rainer erfahren, daß alle Autobahnen rund um Frankfurt verstopft sind, aufgrund zahlreicher Baustellen. Somit wollten wir das Risiko nicht eingehen, evtl. noch unseren Flug zu verpassen. Daher haben wir uns Sonntag Abend kurzerhand entschlossen, mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren. Montag früh um 4:05 Uhr saßen wir im Zug Richtung Flughafen.

Hat alles wunderbar geklappt, bis wir die Sicherheitskontrolle passieren wollten. Birgit kam vorerst ohne Beanstandungen durch, ich dagegen habe an so gut wie allen Körperstellen gepiepst. Gürtel und Schuhe durfte ich sofort ablegen, und ihre Hände waren sogar unter meinem BH. (Sicherheit ist alles – Als ob ich dort was verstecken könnte!!!  🙂  )

Danach wurde unser Handgepäck konfisziert. Birgit wurde aufgefordert dem Sicherheitspersonal zu folgen. Im Séparée wurde dann der Laptop auf Sprengstoffspuren untersucht. (Kein Witz, war wirklich so)

So, nun hatten wir noch ne Stunde Zeit und konnten hier nicht einmal noch eine Zigarette rauchen. Wir haben lange überlegt bis wir uns durchgerungen haben, die Sprengstoffzeremonie noch einmal in Kauf zu nehmen. Wir haben uns dann beim zweiten Durchlauf an eine andere Schlange gestellt, damit es nicht gar zu peinlich wird. Und ihr werdet es nicht glauben, beim zweiten Mal passierte nichts.

Der erste Flug war wirklich toll, weit über die Hälfte der Plätze waren nicht besetzt und wir konnten uns richtig breit machen. 4 Sitze für Birgit (auch wenn sie die nicht gebraucht hätte 🙂  )  und 2 für mich.

Ankunft Bahrain/ Manama – 2h Aufenthalt, Zeit um den Nikotinhaushalt wieder aufzufrischen. Wir verhielten uns ganz ruhig, um nicht aufzufallen unter all diesen gefährlich aussehenden Menschen, aber zwei Frauen mit bleicher Haut und relativ hellem Haar fallen dort einfach auf. Unter deren  Blicken fühlt man sich quasi nackt. Ansonsten haben wir es unbeschadet überstanden und konnten nach einer weiteren Stunde im Flugzeug endlich losfliegen. Diesmal war der Flieger jedoch voll ausgebucht. Somit war von Beinfreiheit nicht mehr die Rede. Die Müdigkeit übersiegte und wir konnten doch ein paar Stunden davon schlafen.

Ankunft Bangkok 8:00 Uhr Ortszeit (3:00Uhr MESZ). Wir sind gleich mit dem Bus in die Innenstadt (Khaosan Road) gefahren und haben uns dort ein Zimmer gesucht. Sehr sauber für 17,50 € jedoch etliche kleine Tierchen. Wir haben nicht alle erschlagen, sondern haben für unsere Nachfolger noch ein paar übrig gelassen. Die Zeitverschiebung hat sich morgens um 3Uhr bemerkbar gemacht und wollte uns nicht mehr schlafen lassen. Nach etlichen Bemühungen hat es aber dann doch noch für 5h gereicht.

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Planlos wir wir nun mal sind, haben wir überlegt, ob wir noch eine Nacht in Bangkok bleiben oder nicht. Nach Nachfragen bei der erstbesten TravelAgency (Reisebüro) haben wir eine Fahrt nach Pattaya gebucht, welche schon 30min später losgehen sollte.

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Pattaya auch “Little Germany” genannt, wollten wir uns doch mal anschauen, wenn es da angeblich so vielen Deutschen gefällt.

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ERSCHRECKEND sagen wir euch!!! Das ist so ziemlich der häßlichste Ort, den wir bisher gesehen haben. Im Vergleich dazu ist der Ballermann auf Mallorca ein Paradies. Der ganze Küstenabschnitt scheint ein Rotlichtmilieu zu sein. Eine GoGo-Bar neben der nächsten und diese sind schon nachmittags um 3Uhr gut besucht. Und wir wohnen mittendrin. Nichts wie weg hier. Morgen geht es weiter – jedoch sind wir uns noch nicht einig, wo es hingehen soll. Pattaya-Urlauber fahren anscheinend alle nur zurück nach Bangkok, es ist hier nicht möglich mit dem Bus woanders hinzufahren. Es werden nur Flüge zu horrenden Preisen angeboten, die wir uns sparen werden.  Also geht es morgen zurück nach Bangkok und danach zu unbekanntem Ziel.

Es grüßen euch ganz lieb

Birgit & Annika

 

PS: Wir haben ganz vergessen zu erwähnen, daß Pattaya äußerst behindertenfreundlich ist und dies darf keinesfalls unerwähnt bleiben …. (Rollstuhlrampe zum Strand)

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…hätte da irgendjemand Bedenken?  🙂