Ausflug nach Koh Kong

30 11 2010
Kartenbild

Nachdem uns Sihanoukville langsam etwas langweilig wurde, kamen wir auf die Idee einen Abstecher an die grenznahe Stadt Koh Kong  ( Grenze zu Thailand ) zu unternehmen. Gigantisch schöne Landschaft.

SDC13377
SDC13378
SDC13379
SDC13391
SDC13392
SDC13395
SDC13396
SDC13397
SDC13398
SDC13400
SDC13401
SDC13402
SDC13403
SDC13406

Nach vier Stunden Busfahrt kamen wir in strömenden Regen am Busbahnhof an. Der Regen wollte auch nach 15min nicht nachlassen und haben das nächst Tuk-Tuk gechartert. Eine allein reisende Belgierin bat uns sie mitzunehmen und so konnten wir den Preis durch drei teilen. Eigentlich wäre das Tuk-Tuk allein mit unserem Gepäck ( 3 Personen !!! ) schon voll genug gewesen, aber mit viel Quetschen haben alle Beine und Ärsche reingepasst. 🙂

SDC13410

Durch vorherige Recherche hatten wir uns schon eine Unterkunft auserkoren und die steuerten wir an. Zimmer waren frei, jedoch wie soll es auch anders sein, nicht zu dem angegebenen Preis. Der Luxus von heißem Wasser ist gleichbedeutend mit dem doppelten Preis. Leider gibt es nur heißes Wasser in Kombination mit Klimaanlage. Der Preiszuschlag ist auf den großen Stromfresser Klimaanlage zurückzuführen, welche wir nicht unbedingt brauchen.

SDC13450
SDC13457
SDC13463

Da waren wir nun, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Koh Kong ist eine reine Durchreisestadt und die Grenzgänger bleiben maximal eine Nacht und setzten dann ihre Reise fort. Ein Kommen und ein Gehen. Da die Stadt so gar nichts zu bieten hat und sehr verschlafen wirkt und für Touristen keineswegs attraktiv ist, flüchteten auch wir am nächsten Tag. Koh Kong liegt zwar geographisch in Kambodscha, jedoch erinnert hier nichts an Kambodscha – man fühlt sich eher so als wäre man in Thailand. Sogar die thailändische Währung ist hier Hauptzahlungsmittel. Somit rechnen wir nun mit vier verschiedenen Währungen (Euro, Dollar, Riel und Baht).

SDC13411
SDC13413
SDC13414
SDC13415
SDC13416
Habe aber keine Schokolade gefunden 🙁

SDC13417
SDC13418
SDC13419
SDC13421
SDC13422
SDC13423
SDC13425
SDC13426
SDC13428
SDC13430
SDC13432
SDC13434
SDC13436
SDC13439
SDC13440
SDC13441
SDC13443
SDC13444
SDC13447
SDC13449
SDC13465
SDC13467
SDC13468
SDC13470
SDC13472
SDC13372

Nach reiflicher Überlegung, würden wir gern schreiben entspräche aber nicht der Wahrheit, tatsächlich fiel uns nichts besseres ein als zurück nach Sihanoukville zu fahren ( Planlos und ohne Internet von dem wir uns Hilfe versprochen hätten ).

Was wir aber zu diesem Zeitpunkt nicht wußten, daß genau an diesem Wochenende, eines der größten Feste Kambodschas, das Wasserfest stattfindet. Das sollte für uns ein großes Problem darstellen, da es keine freien, geschweige denn günstige Unterkünfte zu finden gab. Also mußte eben eine teure herhalten. Leider hat dieses Wochenende für Kambodscha tragisch geendet. Bei einer Massenpanik in Phnom Penh, hervorgerufen durch tausende Menschen (7-8.000) auf einer langen viel zu schmalen Brücke, kamen 456 Menschen ( überwiegend Jugendliche ) ums Leben und es wurden über 750 verletzt.

Zur Abwechslung von Sonne Strand und Meer haben wir doch eine Attraktion in Sihanoukville gefunden. Findige Russen hatten eine tolle Idee und haben diese umgesetzt. Das Snake House ( Schlangenhaus ) . Ganz viele Pflanzen und Dschungelatmosphäre begegnet einem schon im vorgelagerten Restaurant. Mittendrin befindet sich ein riesengroßes Salzwasseraquarium, welches bestimmt die Hälfte der Fläche des Restaurants einnimmt. Großer Hingucker – für Birgit Weggucker – sind die Glastische , die gleichzeitig  als Terrarien für Schlangen dienen.

Für 3 $ oder einer Mahlzeit im Lokal  ( völlig überteuert, mit viel Stil, aber fadem Essen ) kann man sich den kleinen Privatzoo ansehen. Zu sehen gibt es Fische, Vögel, Krokodile und ganz viele verschiedene Arten von Schlangen. Eine angriffslustige Speikobra hat Annika ihr Gift direkt in die Augen gespritzt. Nur gut das uns eine Glasscheibe voneinander trennte. Selten das Tiere in Zoos noch auf Menschen reagieren, sonst liegen sie nur teilnahmslos in der Ecke und bewegen sich nicht. Entweder war diese Schlangenart besonders aggressiv oder sie war ein Neuzugang. Keine Ahnung – so gut kennen wir uns mit Schlangen dann doch nicht aus. Alles in allem war es ein schöner und lohnenswerter Besuch. ( Leider haben die Akkus fürn Fotoapparat versagt – schade )

Unsere Aufenthaltsdauer in Kambodscha neigte sich dem Ende und darum mußten wir uns um das nächste Visum kümmern. Das vietnamnesische Konsulat befindet sich vor Ort und die ganze Prozedur dauerte nicht einmal eine Zigarettenlänge und kostet 45 $.



Sihanoukville

13 11 2010

Kartenbild

 

Seit dem 4.11.10 befinden wir uns nun in Sihanoukville, dem wohl bekanntesten Badeort Kambodschas. Es gibt insgesamt sieben Strände. Den Otres Beach (sehr schön aber kein Strom), Ochheuteal Beach (sehr überlaufen, Tourismus pur), Serendipity Beach (das selbe in grün wie Ochheuteal), Sokha und Hawaii Beach (beide privat), Independence Beach (nette Promenade zum spazieren gehen, mehr aber auch nicht) und der Victory Beach (vor dieser Gegend wird einschlägig gewarnt, dort sollen etliche Überfälle und Diebstähle erst kürzlich vorgekommen sein.

Daher haben wir uns einen Bungalow am Ochheuteal Beach gesucht und fahren zum Baden an den Otres Beach.

Nachdem sich unsere erste Unterkunft, die wir uns früh um sieben nach einer Nacht im Bus ausgesucht haben, sich doch nicht als akzeptabel herausstellte, sind wir in ein etwas netteres mit kostenlosem Internet umgezogen.

Am zweiten Tag, als wir es uns auf unserer Terrasse gemütlich gemacht haben, haben wir unsere Nachbarn ein wenig beobachtet. Sehr ungewöhnlich fanden wir, daß fast jeder eine riesige Suppenschüssel vor sich stehen hatte und ein ungewöhnlicher Geruch in der Luft lag. Bei einem SmallTalk mit unserem Nachbarn kam ich nah genug heran, um mir die Schüssel etwas genauer anzusehen. Tatsächlich voll mit Tabak. Das ist bestimmt noch billiger, als unsere 2,75$/Stange Zigaretten.    😉    Er hat wohl meinen Blick bemerkt und fragte mich ob wir rauchen. Natürlich rauchen wir!!!

Das Zeug wurde uns dann als Ganja vorgestellt. Khmerwort für Tabak. Wie naiv von uns!!!  Ganja bedeutet Marihuana.   Das wollten wir dann doch nicht haben und haben dankend abgelehnt.  :-))

Sihanoukville ist bisher der einzige Ort in Kambodscha, an dem es Ausländern möglich ist sich einen Roller zu mieten und somit flexibel zu sein. Was wir natürlich auch getan haben und ordentlich genutzt haben. So entstehen dann auch solche Situationen wie heute. Ihr kennt die alte Aral Werbung  “I`m Walking…”? Ja, genau so war es heute, nur bin ich nicht mit dem Kanister die Straße lang gelaufen. Mir lag eher das Lied “Brennend heißer Wüstensand” auf den Lippen. Es war wirklich heiß, was man beim Fahren gar nicht so sehr empfindet. So lief ich mit leeren Händen los um Sprit zu besorgen, zurück kam ich dann mit einer Literflasche (ursprünglich war darin mal eine Limonade abgefüllt) und einem Trichter. Gottseidank wird hier an jeder Straßenecke abgefüllter Sprit verkauft – unser Glück. Ein Zehnliterkanister wäre bei den Temperaturen auch eine ganz schöne Zumutung gewesen. 😉

Die Kambodschaner sind anscheinend doch nicht so blöd wie man ihnen des öfteren gern unterstellt. Die haben den Fußgängerweg in die Mitte gebaut – wie praktisch. Wenn man beispielsweise einem Bekannten begegnet, muß man nicht quer über die Straße brüllen, sondern kann sich angenehm unterhalten – sehr kommunikationsfördernd.

SDC13105

Trotz des Privilegs des einzigen Badeortes wird einem auch hier die Rückständigkeit des Landes sehr vor Augen geführt. Außer Baden, Schnorcheln, mit dem Roller fahren und Essen und Trinken kann man hier eigentlich nicht allzu viel tun. (oh ich vergaß – Jetski kann man hier auch fahren, wenn man möchte  –  aber ehrlich gesagt, stört das schon wieder massiv das Gesamtbild).

Daher haben wir eine 3-Insel-Tour (zu den südlichen Inseln), inklusive Frühstück, Softdrinks, Obst, Mittagessen und Schnorcheln, mitgemacht. Das Frühstück wurde uns vor dem Shop, indem wir die Tour gebucht haben, serviert. Bestehend aus Kaffee oder Tee einem Baguette und ranziger Butter und Marmelade. Der Tee schmeckte so wie das Wasser aus der Leitung hier riecht (hab ich nach einem Schluck dann lieber stehenlassen). Egal, wir kriegen dann ja was zum Mittag.

Am Strand angekommen lag unser kleines Fischerboot bereits bereit und los ging es mit weiteren neun Personen (großteils russisch sprechend). Auch egal, wir wollen uns ja die Inseln anschauen und ein wenig schnorcheln gehen.

Nach ca. einer Stunde Fahrt haben wir uns gefragt, wann endlich die Softdrinks ausgeteilt werden. So schnell sollten wir auch nicht in den Genuß – erst zum Mittagessen hat dann jeder eine Cola bekommen, aber dazu später. Erst hielten wir vor der felsigen Insel Koh Chraloh zum Schnorcheln. Die Schnellsten waren wir noch nie, da können wir niemanden was vormachen, ne? Auf jeden Fall, bis wir soweit waren uns einen Schnorchel und eine Taucherbrille zu besorgen und anzupassen, kamen auch schon die ersten wieder an Bord und lamentierten über leichte Schmerzen – hervorgerufen durch Quallen – ungefährlich zwar, aber brennen trotzdem. Manchmal ist es doch auch gut nicht immer erster zu sein 😉 Also haben wir uns wieder zurückgelehnt und eine angezündet (ein wenig Schadenfreude war auch dabei). Aus geplanten 40 Minuten wurden dann bloß 15 und weiter ging es zu Insel Koh Russei, wo wir 4h Aufenthalt haben und ein Mittagessen zu uns nehmen sollten.

Da standen schon 5 Boote als wir angelegt haben (in der nächsten halben Stunde kamen auch noch fünf weitere dazu). Ein Blick über die Bucht …. da standen ca. 50 Liegestühle und die Menschenmassen stürmten darauf zu. Damit zerschlug sich schon die Illusion einer wunderschönen einsamen Insel.

Die Zunge klebte uns bereits am Gaumen, da immer noch keine Softdrinks rausgerückt worden sind. Also ließen wir die Liegestühle unbeachtet und marschierten los, um was zu Trinken zu organisieren. Der doppelte Preis wunderte uns nicht wirklich, aber da keine Alternative vorhanden war, blieb uns wohl oder übel nichts anderes übrig als zu bezahlen. Nach einem kräftigen Schluck und der Gewissheit, daß die Insel nichts für uns zu bieten hatte, wollten wir auch noch einen der wenigen unbesetzten Liegestühle haben. Fanden wir auch – doch bevor wir uns rein plumpsen lassen konnten, stand auch schon jemand da, der die Hand aufgehalten hat und dafür 2000 Riel (0,5$) haben wollte. Jetzt überfiel uns der Gedanke, daß dies sehr einer Kaffeefahrt gleiche(fürs Pinkeln wollten sie auch noch 1000 Riel haben).

Das Mittagessen wurde uns auf einer großen gedeckten Strandmatte serviert.Darum haben wir uns elf ringsum versammelt um unseren gegrillten Baracuda mit Salat und Baguette zu verzehren.Sie haben sich große Mühe gegeben und das Essen war wirklich gut. Und nun wurden auch endlich die Softdrinks ausgeteilt – jeder hat eine Dose Cola bekommen ( gottseidank kein Wasser ).

Wir waren frustriert und haben (außer den Getränken) das Ganze boykottiert. Unser Bootsführer (wohl unseren enttäuschten Gesichtsausdruck gesehen) gab uns den Tip den Trampelpfad durch den Busch zu nehmen, dort kämen wir in ca. 15 min zur anderen Seite der Insel. Der Weg hat sich definitiv gelohnt. Kristallklares türkises Wasser und weißer Strand. Mit ein paar wenigen primitiven Bungalows und natürlich ohne Strom. Dort haben wir uns dann die nächsten zwei Stunden aufgehalten und hatten sicher mehr Spaß als die anderen auf der anderen Seite, die darauf gewartet haben, wann wir endlich weiter fahren würden. 🙂  Als wir dann wieder ablegten, sollte noch die dritte Insel zum Schnorcheln kommen, welche wir aber bedingt durch heftig einsetzenden Regen ausfallen haben lassen. Klitschnaß und völlig durchgefroren kamen wir am Strand an, zur selben Zeit klärten sich die Wolken natürlich wieder auf und es war so schön wie zuvor. 😉

Brückenbau der Russen, die den Hawaii Beach mit der 800m entfernten Insel Koh Pos verbinden. Was wird wohl da noch alles kommen???

 

Laßt es euch gut gehen und bis bald!



Siem Reap

6 11 2010

Am 31.10.10 ging unsere Reise mit dem Bus weiter nach Siem Reap. (Die Pünktlichkeit der Kambodschaner hat uns ja völlig überrascht, da wir davon ausgegangen sind, daß die Kambodschaner das ähnlich wie die Thais nehmen. Wir wurden eine halbe Stunde eher als verabredet abgeholt – unglaublich  –  das entspricht doch wieder unseren deutschen Idealen. 😉    )

Siem Reap liegt rund 10 km nordöstlich des Tonle-Sap-Sees, des größten Sees Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde, an beiden Seiten des Siem-Reap-Flusses. Der Name bedeutet wörtlich Ort der Niederlage der Siamesen und bezieht sich auf einen Sieg der Khmer über das Heer des Thai-Königreiches Ayutthaya im 17. Jahrhundert. Dort befindet sich so ziemlich die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit und Haupteinnahmequelle des Landes – die Tempelanlagen von Angkor

Angkor bezeichnet eine Region nahe der Stadt Siem Reap in Kambodscha, die vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Königreiches Kambuja bildete.

Weltbekannt wurde Angkor durch die noch heute sichtbaren Zeugnisse der Baukunst der Khmer in Form einzigartiger Tempelanlagen – allen voran durch den Angkor Wat, den größten Tempelkomplex der Welt.

Auf einer Gesamtfläche von mehr als 200 km² wurden nacheinander mehrere Hauptstädte und in deren Zentrum jeweils ein großer Haupttempel errichtet. Bis heute wurden bereits mehr als 1.000 Tempel und Heiligtümer unterschiedlicher Größe entdeckt. Es gibt Vermutungen, dass im Großraum von Angkor am Höhepunkt des historischen Königreiches bis zu 1 Million Menschen auf etwa 1.000 km² gelebt haben könnten.

Wer mehr darüber wissen möchte, Angkok – WIKI

Für jeden der Kambodscha besuchen möchte, ein MUß. Obwohl der Eintritt mit 20$ pro Tag oder 40$ für drei Tage recht hoch ist, ist Angkor sein Geld wirklich wert.

Um Geld zu sparen, nach dem teuren Eintritt, waren wir zu geizig um uns ein TukTuk zu nehmen ( 15$ für eine kleine Rundfahrt), daher haben wir uns mit dem Rad auf den Weg gemacht. (kostenloser Verleih im Hotel 😉  )  Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keine Ahnung wie weit es bis zum Eingang zu Angkor ist, geschweige denn über was für ein riesiges  Areal sich die Tempelanlagen erstrecken. Unsportlich, wie wir nun mal beide sind, mußten wir die erste Pause bereits nach 10 Minuten einlegen. Eine Cola und ne Zigarette und neuen Mutes ging es weiter. Nach weiteren 10min erreichten wir das Kassenhäuschen um ein Ticket zu kaufen. Wir wollten ein 3-Tagesticket kaufen, aber so einfach sollte das nicht sein. Mit unserer Angabe wollte sich die Dame nicht zufrieden geben, bis wir endlich geschnallt haben, wo das Problem lag. Es gibt zwei verschieden 3-Tagestickets. Entweder drei Tage hintereinander oder drei verschiedene Tage in der Woche. Wozu das relevant sein sollte, haben wir jedoch nicht rausfinden können, anschießend schickte sie uns weg, wir sollen uns an die nächste Schlange stellen. Irgendwann bekamen wir schließlich was wir wollten – und voller Euphorie radelten wir weiter. Fünfzehn Minuten später, noch immer kein Tempel in Sicht, brauchten wir die nächste Pause. (…das lag aber nicht nur an unserer schlechten Kondition, sondern auch an der hochstehenden Sonne ).

Schweißgebadet erreichten wir dann kurze Zeit später den ersten Tempel –   Angkor Wat.

SDC12606

3 Stunden später verließen wir tief beindruckt Ankor Wat. Unser Weg führte uns weiter zu Ankor Thom/ Bayon .

Völlig erledigt machten wir uns auf den Heimweg, noch zweifelnd ob wir überhaupt noch soviel Kraft aufbringen können…  Überraschenderweise ging der Rückweg leichter als erwartet. Jedoch – Akku war alle. Am Ende des Tages erfuhren wir von einem Hotelangestellten das wir gute 25 Kilometer zurückgelegt haben.

Die Nacht hat nicht ausgereicht, um unsere Batterien vollständig wieder aufzuladen.Daher charterten wir Zähneknirschelnd ein TUK TUK . Wir verbrachten einen tollen Tag und konnten uns ausgeruht etliche weitere Tempel in Ruhe ansehen, was mit dem Fahrrad ( für uns ) nie möglich gewesen wäre.

Ganz besonders empfehlenswert ist Ta Prohm – ein wunderbares Schauspiel wie die Natur sich seinen Weg bahnt. Wunderschön und mehr als beeindruckend.

SDC12938

 

Vor allen Tempeln wird man von Scharren von Kindern mit großen runden braunen Kulleraugen überfallen, die einen so mitleidig ansehen so das man ihnen kaum widerstehen kann. Oftmals verdienen diese Kinder mehr als ihre Väter, die bis zu 80 h in der Woche arbeiten müssen ( durchschnittlicher Monatsverdienst 30 – 35$ ). Aufgrund dessen wird leider die Schulbildung völlig außer acht gelassen. Um dies nicht zu fördern, versucht man sich schnellstmöglichst davon zu machen und kauft seine Getränke bei den Frauen, denen es auch nicht besser geht.

Um potentielle Kundschaft anzulocken um ihre Ware anzusehen haben sie gute Strategien entwickelt, indem sie dir ein Armband schenken als Souvenir ohne jegliche Gegenleistung.Das Wissen der Armut und dem Mitleid machen es einem unmöglich weiter zu gehen… und dann hast du verloren!!! Somit haben wir etlichen Krusch gekauft den keiner braucht, aber naja… für einen guten Zweck. ;-))

Nach soviel Kultur haben wir uns nach dem 3 Tag entschieden nach Sihanoukville weiter zu reisen. Der Abschied von Siem Reap war unglaublich, das ganze Personal hat sich vor der Tür versammelt , um uns zu verabschieden. Der Nachtbus war in desolatem Zustand und die Geräuschkulisse war beängstigend. Es gab 22 Schlafplätze, Einzelbetten auf der linken und Doppelbetten auf der rechten Seite. Mächtig wunderten wir uns über das relativ viele Personal  von 4 Leuten. Ein Busfahrer, ein Ersatzfahrer, eine Ticketkontrolleurin und einen der die Tür zuhält. 😉

Vorgestern früh sind wir nach neunstündiger Busfahrt angekommen. Dazu mehr im nächsten Eintrag.



Abschied von Koh Payam – Auf nach Kambodscha

29 10 2010

Wir haben insgesamt sechs Tage auf der wunderschönen kleinen und idyllischen Insel Koh Payam verbracht. Haben die Seele baumeln und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Unser Sonnenakku ist nun endlich (nach dem vielen Regen) wieder aufgeladen.

SDC12213
SDC12222
SDC12243
SDC12245
SDC12249

Sehr empfehlenswert  –  wohl noch ein Geheimtip, da es in Thailand kaum noch vergleichbare Orte wie dieser zu geben scheint. Wer Ruhe, Ursprünglichkeit und wirklich nette Menschen sucht , ist hier genau richtig. Zudem gibt es Unterkünfte hauptsächlich in der unteren bis mittleren Preisgruppe und der üblich Inselzuschlag (für Essen und Getränke…) nicht so gravierend auffällt wie an manch anderen Orten.

SDC12254
SDC12255
SDC12256

Am 26.10.10 ging es dann per Fähre und per Bus wieder zurück nach Bangkok. ENDLICH wieder eine heiße DUSCHE, traumhaft. Solche Dinge weiß man dann wieder richtig zu schätzen. Haare waschen mit kaltem Wasser ist (für mich zumindest) wirklich unangenehm. Daher war ich mit dem Wasser recht großzügig 😉

 

Flagge Kambodschas

Am nächsten Tag ging es mit dem Flugzeug weiter nach Phnom Penh – Kambodschas Hauptstadt. Die Billig-Airline Air Asia erwies sich dann doch als recht teuer, nachdem wir umgerechnet 45€ für Übergepäck bezahlen mußten. Sehr ärgerlich.

Der Flug dauerte 1h, welche wir aber wirklich gebraucht ha

Kambodscha.png
ben, um die ganzen Formulare auszufüllen. (Ein- und Ausreisekarte, Visaantrag und Zollerklärung) Nachdem wir mit der Zettelwirtschaft fertig waren, mußten wir erst einmal unsere Passbilder zurechtreißen (Scheren und Messer hätte wohl auch kein anderer mitgehabt :-)) ), weil wieder keiner vorher mitgedacht hat, daß man dies auch vorher hätte tun können. 😉

Die Visabearbeitung funktionierte im Akkord. Ein großer langer Thresen, hinter dem 13 Angestellte – einer neben dem anderen saßen.  Jeder mußte seinen Visaantrag beim ersten Uniformierten abgeben und anschließend zum letzten gehen, um die Gebühr von 20$ zu begleichen. Währenddessen wanderte jeder Pass von einem Mitarbeiter zum nächsten. Prüfung, Stempel, Umblättern, Visaeinkleben ….

Damit sich niemand vordrängeln konnte, wurde jeder einzeln mit Vornamen aufgerufen, dessen Pass fertig war. Lustig anzusehen und sehr effektiv – somit entstanden keine weiteren Schlangen … und das Gepäck drehte auch schon mehrere Runden. Birgits Koffer wurde in der Kurve abgeworfen und lag schon griffbereit da.

Der Flughafen der Hauptstadt ähnelt stark einem kleinen Inselflugplatz. 1,3 Millionen Passagiere werden hier im Jahr durchgeschleust (Nürnberg 4 Millionen).

Mit dem TukTuk sind wir dann für 7$ in die Innenstadt nahe des Mekongs gefahren.

SDC12283
SDC12285
 
SDC12305
   
SDC12296
SDC12311
   
SDC12322

Phnom Penh ist eine recht überschauliche und ruhige Stadt mit knapp über 2 Millionen Einwohnern. Das Stadtbild ist stark durch die Kolonialzeit der Franzosen geprägt und dies hat seinen besonderen Charme.

Heute haben wir einen Ausflug zu den Killing Fields und zum Tuol-Sleng-Genozid-Museum gemacht.

Die Killing Fields sind eine Reihe von ca. dreihundert Stätten in Kambodscha, an denen über 200.000 Menschen umgebracht wurden. Die Gesamtzahl der Opfer der Roten Khmer dürfte sich im Bereich von ein bis zwei Millionen Menschen bewegen. Die bekannteste Stätte befindet sich in Choeung Ek, in der Nähe von Phnom Penh, auf der bis zu 17.000 Menschen umgebracht wurden.

Die Killing Fields gelten als ein Synonym für den Massenmord der Roten Khmer an der eigenen Bevölkerung in der Zeit von 1975 bis 1979.

Um Munition zu sparen, wurden die Todgeweihten in diesem Exekutionszentrum nicht erschossen, sondern mit Eisenstangen, Äxten oder ähnlichem erschlagen. Kinder wurden gegen Bäume geschlagen, bis sie tot waren. Die Toten wurden in Massengräbern verscharrt, die auch heute noch deutlich sichtbar auf dem Gelände vorhanden sind.

Da teilweise mehr Leute pro Tag ankamen, als getötet werden konnten, wurden die Leute temporär in einem „Warteraum“ eingesperrt. Damit die auf ihren Tod wartenden Leute die Schreie der Sterbenden nicht hören konnten, wurde die Anlage mit Musik beschallt.

SDC12325
   
SDC12326
SDC12328
SDC12361
SDC12365
SDC12367
SDC12371
 
SDC12376

 

Phnom Penh – Tuol Sleng (Museum des Völkermords)

Das Tuol-Sleng-Museum oder „Museum des Völkermords“ dient der Erinnerung an die Verbrechen im ehemaligen „Sicherheitsgefängnis 21“ (S-21) der Roten Khmer in Phnom Penh, Kambodscha.
Eine ehemalige Schule als Folterzentrum
Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Schulgebäude der Stadt, das Gymnasium „Tuol Svay Prey“ in der 103. Straße, das von den Roten Khmer nach der Eroberung Phnom Penhs der systematischen Folterung der Insassen diente. Dazu wurde das Gebäude mit elektrischem Stacheldraht eingefasst und die Klassenräume in Gefängniszellen und Folterkammern umgewandelt. Stacheldraht-Geflecht vor den Außengängen der einzelnen Gebäudeteile sollte verzweifelte Gefangene daran hindern, Selbstmord zu begehen. Zwischen 1975 und 1979 waren zwischen 14.000 und 20.000 Menschen aus allen Teilen von Kambodscha dort inhaftiert, unter anderen auch Mitglieder der Roten Khmer, die als Verräter galten. Ungefähr 1.720 Personen arbeiteten für das Folterzentrum.
Foltermethoden und Geschichte
Nach ihrer Ankunft im S-21 wurden die Gefangenen vom Wachpersonal fotografiert und gezwungen, alle Informationen über sich preiszugeben. Anschließend mussten sie sich ausziehen und all ihr Hab und Gut wurde beschlagnahmt. Dann wurden sie zu ihren Zellen gebracht. Diejenigen, die in kleinen Zellen untergebracht waren, wurden an die Wand gekettet. In den großen Räumen wurden viele Gefangene in Reihe zusammen an Eisenstangen gekettet. Jeder Gefangene musste sich strengen Vorschriften unterwerfen, Zuwiderhandlungen wurden mit der Prügelstrafe oder Elektroschocks geahndet, wobei die Opfer noch nicht einmal schreien durften. Jede Handlung bedurfte der Erlaubnis des Wachpersonals. Die schlechten hygienischen Zustände führten zu Läusebefall und schwerwiegenden Krankheiten
Die Folterer im Tuol Sleng brachten die Inhaftierten dazu, alles zu gestehen und zu bekennen, was ihnen vorgeworfen wurde. Als Foltermethoden kamen dabei unter anderem Elektroschocks, das Untertauchen in Wasserbottichen oder das Aufhängen an einem Galgen bis zum Eintreten der Bewusstlosigkeit, wobei die Hände hinter dem Rücken mit einem Seil zusammengebunden wurden und das Opfer daran aufgehängt wurde, zum Einsatz. Obwohl viele Menschen daran starben, war es verpönt, sie absichtlich zu töten, weil die Roten Khmer die Geständnisse haben wollten. Wer die Folter überlebte, wurde auf den Killing Fields des Ortes Choeung Ek vor den Toren der Stadt mit Schaufeln erschlagen, um Munition zu sparen.
Nur sieben (andere Quellen sprechen auch von acht) von insgesamt mindestens 14.000 Gefangenen überlebten: namentlich bekannt und noch am leben sind fünf Personen, darunter die Künstler Vann Nath und Chum Mey, der Mechaniker Bou Meng sowie der Bauer und ehemalige Khmer-Rouge-Angehörige Nhem Sal. Die meisten Überlebenden waren Maler oder Bildhauer, die Portraits oder Zementbüsten Pol Pots, des „Bruders Nr. 1“, anfertigen sollten. Nach dem Tod von Ta Mok, dem Nachfolger Pol Pots, ist der ehemalige Leiter des Folterzentrums, Kang Kek Leu, bekannt unter dem Pseudonym Dëuch, derzeit – vor dem geplanten Beginn des so genannten Khmer-Rouge-Tribunals der UNO – der einzige aus der Führungselite der Roten Khmer, der in einem Gefängnis einsitzt. Angeblich ist er allerdings auch der einzige hochrangige ehemalige Parteigänger, der seine Taten öffentlich bereut.
Tuol Sleng als Museum
Eingerichtet wurde das Museum nach dem Einmarsch der Vietnamesen im Jahre 1979. Dëuch selbst konnte fliehen, nachdem er die Liquidierung aller Insassen angeordnet hatte. Genügend Zeit, die umfassende Dokumentation der dort begangenen Greueltaten vernichten zu lassen, hatte er allerdings nicht mehr. Die Vietnamesen verließen das Land 1989, Dëuch wandte sich dem Christentum zu und arbeitete ab 1997 unerkannt für das American Refugee Committee (ARC) unter dem Decknamen Hang Pin, bis er im Jahre 1999 verhaftet wurde.
Das Cambodia Genocide Program der Yale University bezieht seine Unterlagen zu einem großen Teil aus den dort vorgefundenen Photos, Namenslisten, Verhörprotokollen und Anordnungen der Partei.
Gemälde eines der wenigen Überlebenden, des Malers Vann Nath, sind dort ebenso zu sehen wie Stellwände mit Tausenden von Fotos der Opfer, die vom Personal des Gefängnisses angefertigt wurden. Das Bild einer aus Totenschädeln zusammengesetzten Landkarte von Kambodscha war bis 2002 noch zu sehen. Die Schädel sind mittlerweile teils beigesetzt worden bzw. werden immer noch in einer Vitrine ausgestellt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tuol-Sleng-Museum

SDC12456
SDC12460
SDC12410
SDC12417
SDC12419
SDC12420
SDC12421
SDC12424
SDC12433
SDC12437

Nach einer kleinen Stadtrundfahrt, einem gemütlichen Abendessen, einem Spaziergang am Fluß und dem Verfassen des neuen Eintrags geht der Tag auch schon wieder zu Ende.